Erfahrungsbericht: Ich bin zertifizierte Geldwäschebeauftragte (geworden)

Veröffentlicht: 2024-10-28

Kerberos bietet neben der Auslagerung von Geldwäschebeauftragten sowie deren Stellvertreter:innen ebenso die Möglichkeit an, sich zu Geldwäschebeauftragten Aus- und Fortbilden zu lassen. Hierfür kooperiert Kerberos sowohl mit der DEKRA, als Zertifizierungspartner, als auch mit externen Expert:innen, die Schulungsteilnehmenden ein praxisnahes Bild aus unterschiedlichen Perspektiven vermitteln.

Auch Mitarbeitende von Kerberos, die als externe Geldwäschebeauftragte für Kund:innen eingesetzt werden, durchlaufen diese Zertifizierung – sowie Auffrischungsschulungen. Was die Schulung besonders macht, berichtet eine frisch zertifizierte Geldwäschebeauftragte und Schulungsteilnehmerin.



Motivation:

Ich habe die Schulung zur Geldwäschebeauftragten gemacht, weil ich mich im Arbeitsalltag insbesondere mit der Durchführung der Kundensorgfaltspflichten beschäftige und darüber hinaus einen Einblick auf die weiteren Säulen der Geldwäscheprävention erhalten wollte.

Konkret unterstütze ich Verpflichtete im Sinne des Geldwäschegesetzes Ihren Pflichten gewissenhaft nachzukommen. Manchmal hinterfragen Verpflichtete dabei die Sinnhaftigkeit der Kundensorgfaltspflichten und der damit einhergehenden Maßnahmen, so auch ich. Täglich setze ich mich mit den Paragrafen, Richtlinien, Auslegungs- und Anwendungshinweisen auseinander und kann bestätigen, dass diese größtenteils (müßig) bürokratisch aufwendig und auch verwirrend sein können.

Im Rahmen der Schulung teilten Expert:innen ihre Erfahrungen und Erlebnisse aus der Praxis. Dabei hat sich für mich die Wichtigkeit der drei Säulen der Geldwäscheprävention schnell herauskristallisiert. Ein aufrechtes internes Risikomanagement, die Durchführung der Kundensorgfaltspflichten und (das wesentlichste Mittel) die Verdachtsmeldung, können richtig angewandt Verbrechen verhindern. Und wenn man sich das mal in Ruhe vor Augen führt, hat man gleich etwas mehr Spaß an der Arbeit, die man täglich leistet.

Gefahrenabwehr:

Je mehr man sich mit einem Thema befasst, desto besser kann man Herausforderungen meistern - logisch. Natürlich gilt dies auch in der Geldwäscheprävention. Ein:e Geldwäschebeauftragte:r, der oder die sich der Verantwortung bewusst ist und sich rechtlich gut auskennt, wird wissen, wie man sich durchsetzt, selbst gegenüber einer kritischen Geschäftsführung. In der Praxis kann das vor allem bei der Abgabe von Verdachtsmeldung wichtig werden – denn geschäftliche Interessen und die Pflicht zur Prävention von Geldwäsche können schon einmal divergieren. Die Schulung bringt näher, in welchen Fällen wann und wie Meldungen erfolgen müssen. Fehlverhalten kann im schlimmsten Fall zu hohen Bußgeldern führen.

Berichte aus den letzten Jahren zeigen, dass bislang verhängte Bußgelder aufgrund z.B. nicht oder zu spät abgegebenen Verdachtsmeldungen, keine Seltenheit sind. Umso wertvoller sind die Beiträge der Expert:innen zu diesem Thema.

Praxis:

Womit wir bei der Praxis wären. Geldwäschebeauftragte haben einen Knochenjob. Sie verantworten nicht nur Risikoanalysen, Richtlinien und Arbeitsanweisungen, die zwar von der Geschäftsführung abgenommen werden müssen – deren Erstellung jedoch zu den Aufgaben von Geldwäschebeauftragten gehören. Sie müssen auch Schulungskonzepte erstellen, die Überwachung der Einhaltung von Sorgfaltspflichten übernehmen, stehen Behörden als Ansprechpartner:innen bereit, prüfen und geben Geldwäscheverdachtsmeldungen ab und vieles mehr. In diese Aufgaben reinzufinden ist nur möglich, wenn man sich von dezidierten Expert:innen hierüber informieren und in den persönlichen Austausch gehen kann.

Auch hierfür bietet die Zertifizierung einen üppigen Rahmen. Denn neben Expert:innen aus der Strafverfolgung referieren auch Compliance-Fachleute aus den Reihen von Kerberos sowie von anderen Unternehmen, die unterschiedliche Branchen zur Sprache kommen lassen. Dies erlaubt einen Blick „über den Tellerrand“. Auch wenn man zum Beispiel selbst nicht im Finanzsektor tätig sein wird, bekommt man auch von dort wertvolles Know-How vermittelt, dass sich auf die eigene Branche adaptieren lässt.

Was einen weiteren Punkt deutlich macht: Geldwäscheprävention muss zwar in jeder Branche branchenspezifisch gestaltet werden – die Mechanismen sind jedoch übergreifend mindestens ähnlich. Und Erkenntnisse aus der einen Branche, lassen sich auch in anderen Branchen gewinnbringend einsetzen.

Ausblick:

Nach vier Tagen Schulung habe ich mich gut auf die DEKRA Prüfung vorbereitet gefühlt. Aus meiner Sicht ist darüber hinaus fast viel wichtiger, dass ich in dieser kurzen Zeit auch gelernt habe, kritischer an viele Fälle und ihre Bewertung heranzugehen. Durch die Teilnahme an der Schulung und die Beiträge der Expert:innen, habe ich mir eine neue Denkweise angeeignet, welche mir in Zukunft im Rahmen meiner Tätigkeit große Vorteile bringen wird.

Rezzan Simsek

Associate Compliance Analytics

Weiter
Weiter

KYC leicht gemacht: Geldwäscheprävention ist digital